Tee mit Tiefgang - das Geheimnis des Umami-Geschmacks

Es ist dieser intensive Geschmacksmoment, der uns noch lange von einem Essen schwärmen lässt: Umami. Dem ein oder anderen mag „umami“ schon ein Begriff sein, so wird das japanische Wort für wohlschmeckendes Essen auch bei uns verwendet. Was genau ist aber Umami-Geschmack, in welchen Lebensmitteln kommt er vor und gibt es ihn auch im Tee? In diesem Artikel gehen wir dem Geschmackswunder, das uns das gewisse Etwas auf den Gaumen zaubert, auf die Spur.  

Was ist Umami? 

Anfang des 20. Jahrhunderts wollte der japanische Chemiker Kikunae Ikeda das Geheimnis der beliebten „Dashi“-Brühe lüften. Die auf Meeresalgen basierende Suppe hatte etwas Einzigartiges im Geschmack, das den Chemiker fesselte. Im Jahr 1908 gelang es ihm das Rätsel der schmackhaften Brühe zu entschlüsseln. Er entdeckte die bis dato unbekannte Aminosäure Glutaminsäure. Den Effekt dieses natürlichem Geschmacksverstärkers nannte er „umami“. Charakteristisch für Umami-Geschmack ist die herausragende Tiefe und Würze, manche beschreiben es auch als fleischig, kurz gesagt: einfach köstlich. Heute gilt umami neben süß, salzig, sauer und bitter als fünfte Geschmacksqualität, die von unserer Zunge über Rezeptoren aufgenommen wird. Als jüngst entdeckte Geschmacksnote, die zudem als schwer zu beschreiben gilt, ist Umami bei uns noch nicht allzu lange bekannt und erfährt deshalb umso mehr Aufmerksamkeit und Bewunderung. Umami ist aber nicht nur ein Phänomen aus Fernost, wir finden ihn auch bei uns in altbekannten Zutaten wieder. 

Frau trinkt Tee

Welche Lebensmittel sind umami? 

Was wäre ein Teller frische Pasta ohne eine großzügige Portion frisch geriebener Parmesan? Der italienische Hartkäse ist eine reine Umami-Bombe. Die deftige Würze von Umami geht auf die besonderen chemischen Zusammensetzungen von Lebensmitteln zurück, deshalb sind manche Lebensmittel umamireicher als andere. Oft entsteht Umami während eines Reifungsprozesses, daher schmecken fermentierte Lebensmittel wie koreanisches Kimchi, Sojasauce, japanische Misopaste oder auch Hefeflocken besonders lecker. Andere Lebensmittel bergen von Natur aus ein unglaubliches Umami-Potenzial in sich, wie zum Beispiel Fisch, Meeresfrüchte, Algen, Tomaten oder Pilze. Durch die richtige Zubereitung entfalten sie ein ausgeprägtes Umami. 

Umami in Tee entdecken 

Was haben Parmesankäse und Tee gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, jedoch besitzen beide Delikatessen einen besonders hohen Anteil an Umami im Geschmack. Dieser sorgt für den intensiven, fast süchtig machenden Faktor, welches sowohl für den italienischen Hartkäse als auch für Tee typisch ist. Wie kommt dieser Umami-Geschmack im Tee zustande? Und welche Teesorten versprechen ein besonders wohlschmeckendes Erlebnis? Im Folgenden erfährst du alles rund um Umami in Tee. 

Die Quellen des Umami-Geschmacks 

Ob im Matcha oder im außergewöhnlichen Gyokuro, Grüntee aus Japan ist eine besondere Gaumenfreude. Der Umami-Reichtum, den wir an grünem Tee so schätzen, entsteht durch Aminosäuren im Teeblatt, die sich nach dem Aufbrühen auf unserer Zunge zu ausgezeichneten Geschmacksnoten entfalten. 

Frische grüne Teeblätter

Warum Umami in Tee etwas Besonderes ist 

Warum hat japanischer Grüntee weltweit so viele Bewunderer? Es ist das besondere Erlebnis auf der Zunge, die Tiefe und Komplexität grünen Tees, der ihn so begehrenswert macht. Es ist das Zusammenspiel aus grasiger Süße, einer angenehmen, subtilen Herbe und einem cremigen Aroma, das sich beim Trinken auf der gesamten Zunge ausbreitet und auch nach dem Verzehr noch wirkt. Diese Gaumenfreude lässt uns immer wieder zu japanischen Grüntees greifen und uns tiefer in die aromatische Welt dieser vielfältigen Sorten eintauchen. 

Wie entsteht Umami im Tee? 

Der herausragende Umami-Geschmack in japanischem Grüntee geht hervor aus seiner speziellen Anbautechnik, der traditionellen Beschattung. Die zarten Teepflanzen werden einige Wochen vor ihrer ersten Ernte mit dunklen Netzen bedeckt, was zu einer besonders hohen Konzentration von wertvollen Aminosäuren wie L-Theanin und Glutaminsäure im Teeblatt führt. Die mehrwöchige Beschattung verhindert den Abbau dieser besonderen Aminosäuren, die für das einzigartige Umami in Matcha oder Gyokuro verantwortlich sind. Ursprünglich entwickelt, um die empfindlichen Teepflanzen zu schützen vor starken Umwelteinflüssen, war der besondere Umami-Geschmack nebenbei eine reine Zufallsentdeckung. 

Netze über Teepflanzen

Die richtige Zubereitung von umamireichem Tee 

Für den vollen Umamigenuss im Tee kommt es natürlich auch auf die richtige Zubereitung an. Der anspruchsvolle japanische Grüntee entfaltet seine komplexen Aromen in einem Zusammenspiel aus einer schonenden Wassertemperatur, einer kurzen Ziehzeit und der richtigen Menge an Tee. Wir empfehlen für besonders umamireiche Tees wie unseren süßen Halbschattentee DAIKOKU N°317 oder dem erstklassigen KUMANO N°313 eine Wassertemperatur von 70 Grad, damit die wertvollen Aminosäuren erhalten bleiben und ihr kleines Umami-Wunder vollbringen. Darüber hinaus empfiehlt sich eine kurze Ziehzeit. Nach gerade mal einer Minute kommen die grasige Süße und geschmackliche Tiefe dieser Tees zur Geltung. Bei hochwertigen Grüntees, wie du sie auch bei PAPER & TEA findest, reicht außerdem bereits eine kleine Menge des Tees für einen kräftiges Aroma aus. Bist du neugierig auf die Welt von Grünem Tee geworden? In unserem Guide für Grünen Tee lernst du mehr über die umamireiche Teesorte. 

Geschmacksverstärker: Was passt zu Umami-Tee? 

Um den hochgeschätzten Umami-Geschmack in Tee besonders zum Ausdruck zu bringen, kannst du ihn mit bestimmten Lebensmitteln kombinieren. Dieses sogenannte „Food Pairing“ kennst du vielleicht schon von Wein. Die Vielfalt und Komplexität von Tee laden uns ebenso dazu ein. Dabei kommt es darauf an, die besten Aromen aus den Tees hervorzuheben. Der kräftige Matcha verträgt sich zum Beispiel besonders gut mit Sojamilch, wie im beliebten Matcha Latte. Grüner Tee und Schokolade ergeben zusammen ein aromatisches Geschmackserlebnis, probieren kannst du das in unserer einzigartigen Matcha Teeschokolade. Das Zusammenspiel aus Tee und anderen umamireichen Lebensmitteln wie Parmesan mündet in unvergleichbaren, geschmacklichen Offenbarungen. 

Matcha Latte und Schokolade

Umami-Tee: Ein Trend für Genießer:innen 

Warum Umami-Tee immer beliebter wird 

Tee ist ein Trendgetränk und das zurecht, finden wir zumindest. Immer mehr Menschen entdecken die facettenreiche Teekultur für sich, da sie eine herausragende Vielfalt an faszinierenden Aromen und Geschmäckern bereithält. Es ist außerdem natürliche Quelle des einzigartigen Umami-Geschmacks, und das ganz ohne künstliche Zusätze. Sei es der angesagte Matcha, grüne Eistees oder ein behutsam verarbeiteter Gyokuro nach traditioneller Art aufgebrüht: Umami-Tee ist eine spannende Entdeckung für langjährige Tee-Expert:innen sowie Neugierige. Du willst in die wunderbare Welt von Matcha tiefer eintauchen? Dann entdecke gemeinsam mit uns den Spirit of Matcha. Erfahre seine Bedeutung in der japanischen Teekultur, seine einzigartigen Zubereitungsmethode und was es mit den unterschiedlichen Graden auf sich hat.  

Erlebe Umami selbst: Tipps für den Einstieg 

Bist du neugierig geworden auf Umami im Tee? Buche ein Tea Tasting in einem unserer PAPER & TEA Stores und lass dich von unseren Teekenner:innen in die Welt von Umami-Tee einführen. Bei den individuellen Teeverkostungen lernst du die Tradition der japanischen Teezeremonie kennen, erhältst spannende Einblicke in die Kultur, Geschichte und Sortenvielfalt von Tee und lernst alles Wissenswerte rund um Teeeinkauf und Teezubehör. So erlebst du einen faszinierenden Einstieg in die geschichtsträchtige Welt des Tees und entdeckst Umami in Tees gemeinsam mit anderen Tee-Enthusiast:innen.