- Die Europäisches Bio-Siegel auf einen Blick
- Beschreibung
- Geschichte des EU-Bio-Siegels
- Interessante Fakten
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Häufige Fragen zum EU-Bio-Logo bei Tee
- Was bedeutet das EU-Bio-Logo auf Tee konkret?
- Ist das EU-Bio-Logo auf Bio-Tee verpflichtend?
- Welche Angaben müssen neben dem Logo stehen?
- Darf das Logo genutzt werden, wenn der Tee weniger als 95 % Bio-Zutaten enthält?
- Gilt das Logo auch für Tees in der Umstellungsphase?
- Kann das EU-Bio-Logo zusammen mit nationalen oder privaten Bio-Siegeln erscheinen?
Die Europäisches Bio-Siegel auf einen Blick
- Definition: EU-weites Bio-Logo („Euro-Blatt“) für zertifizierte ökologische Produkte; kennzeichnet Tee, der nach EU-Vorgaben produziert, verarbeitet, transportiert und gelagert wurde.
- Rechtsgrundlage: Verordnung (EU) 2018/848 regelt ökologische Produktion und Kennzeichnung; Nutzung des Logos ist in Art. 33 und Anhang V konkretisiert.
- Pflicht: Auf allen vorverpackten Bio-Lebensmitteln, die in der EU als „bio“ verkauft werden; optional bei Importen und unverpackten Produkten, sofern die EU-Regeln erfüllt sind.
- Mindestanteil: Mindestens 95 % Bio-Zutaten; dieselbe Zutat darf nicht gleichzeitig in Bio- und Nicht-Bio-Form enthalten sein.
- Kontrollhinweis: Neben dem Logo müssen der Kontrollstellen-Code (z. B. DE-ÖKO-0XX) und die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe („EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft“) angegeben werden.
- Gestaltung: Standard-Grün/Weiß, Mindestgröße 13,5 × 9 mm (alternativ 9 × 6 mm bei sehr kleinen Verpackungen); keine stilisierten Varianten.
- Ausnahmen: Kein Logo bei Produkten mit <95 % Bio-Anteil, für Massenverpflegung (z. B. Gastronomie), für nicht erfasste Produktkategorien (z. B. Kosmetik) oder während der Umstellungsphase.
- Nutzen für Tee: Erleichtert Verbraucher:innen die Erkennung von echtem Bio-Tee und stärkt Vertrauen und Markttransparenz.
Beschreibung
Das EU-Bio-Siegel zeigt ein weißes, stilisiertes Blatt aus Sternen auf einem grünen Rechteck. Die Vergabe dieses Siegels richtet sich nach den Richtlinien der EU für ökologischen Landbau, welche in der EU-Öko-Verordnung festgeschrieben sind. Die Richtlinien sind darauf ausgelegt, die Umwelt zu schützen, die Artenvielfalt zu fördern und Standards im Hinblick auf Tierschutz und natürliche Ressourcen einzuhalten.
Hier sind einige Beispiele, die in Bezug auf Bio-Tee relevant sind:
- Der Teeanbau erfolgt ohne synthetische Pestizide oder Dünger. Es werden natürliche Alternativen verwendet, um die Pflanzenresilienz und Bodenfruchtbarkeit zu fördern.
- Aktive Gentechnik ist nicht gestattet.
- Der natürliche Geschmack von Tee darf nicht durch künstliche Mittel (Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Aromen, Stabilisatoren oder Süßstoffe) verändert werden.
Geschichte des EU-Bio-Siegels
Die Anfänge des biologischen Landbaus liegen in den 1940ern. Pioniere der ökologischen Landwirtschaft entwickelten Anbaumethoden, die weniger auf Chemikalien angewiesen waren, sondern auf natürliche Mittel setzten. Im Jahr 1991 wurde die erste EU-Bio-Verordnung eingeführt, die grundlegende Standards für den ökologischen Anbau sowie die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte festsetzte.
Schon vor dem Europäischen Bio-Siegel, das am 1. Juli 2010 eingeführt wurde, gab es in Deutschland seit 2001 das sechseckige Bio-Siegel, dessen Anforderungen mit denen des europäischen Bio-Siegels vergleichbar sind. Bei dem deutschen Bio-Siegel handelt es sich um eine freiwillige Kennzeichnung, während das europäische Bio-Siegel eine obligatorische Kennzeichnung ist. Das EU-Bio-Siegel vertritt die Ziele, den nachhaltigen Landbau, die Biodiversität und den Umweltschutz zu fördern. Kaufentscheidungen sollen Verbraucher:innen anhand dieses Siegels leichter fallen.
Interessante Fakten
Es gibt eine Vielzahl zusätzlicher Siegel, von denen nur wenige höhere Standards als das obligatorische EU-Bio-Siegel ansetzen. Denn obwohl die Begriffe “Bio” und “Öko” bei Lebensmitteln rechtlich geschützt sind, ist es verbreitete Praxis, dass sich Unternehmen Siegel und dazugehörige Richtlinien ausdenken. Diese Logos sind so designt, dass sie die Assoziation “Bio” wecken, jedoch sind die Standards willkürlich gesetzt, nicht überprüfbar und entsprechend nicht vertrauenswürdig.
Generell ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht, inwiefern Lebensmittel aus ökologischem Anbau gesünder oder nachhaltiger sind. Jedoch kann mit Sicherheit gesagt werden, dass Bio-Lebensmittel im Vergleich zu Nicht-Bio-Lebensmitteln besser für die Artenvielfalt und das Grundwasser sind.
Häufige Fragen zum EU-Bio-Logo bei Tee
Was bedeutet das EU-Bio-Logo auf Tee konkret?
Es zeigt, dass der Tee nach EU-Vorgaben für den ökologischen Landbau zertifiziert ist – von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Lagerung.
Ist das EU-Bio-Logo auf Bio-Tee verpflichtend?
Ja, für vorverpackte Bio-Lebensmittel, die in der EU als „bio“ verkauft werden. Für Importe und unverpackte Ware ist die Nutzung möglich, wenn die EU-Regeln erfüllt sind.
Welche Angaben müssen neben dem Logo stehen?
Immer der Code der zuständigen Kontrollstelle (z. B. DE-ÖKO-0XX) sowie die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe: „EU-Landwirtschaft“, „Nicht-EU-Landwirtschaft“ oder eine kombinierte Angabe.
Darf das Logo genutzt werden, wenn der Tee weniger als 95 % Bio-Zutaten enthält?
Nein. Das EU-Bio-Logo ist nur zulässig, wenn mindestens 95 % der Zutaten ökologisch sind und die restlichen 5 % strengen Bedingungen entsprechen.
Gilt das Logo auch für Tees in der Umstellungsphase?
Nein. Produkte aus der Umstellungsphase („in conversion“) dürfen das EU-Bio-Logo nicht tragen.
Kann das EU-Bio-Logo zusammen mit nationalen oder privaten Bio-Siegeln erscheinen?
Ja, zusätzliche nationale oder private Siegel sind möglich, solange alle EU-Vorgaben eingehalten und Verbraucher*innen nicht in die Irre geführt werden.
Unsere Quellen
- European Commission – The organic logo (EU-Bio-Logo: Nutzung, Pflichten, Kennzeichnung) (EN)
- EUR-Lex – Zusammenfassung zur Verordnung (EU) 2018/848 (Ökologische Produktion & Kennzeichnung) (EN)
- EU – Benutzerhandbuch zum EU-Bio-Logo (DE) (Gestaltungsregeln & Mindestgrößen) (DE)
Lizenz & Nutzung
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